(Lauf)-Reisebericht Elsass 14.06. - 17.06.2019
Viel zu sehen, aber auch viel zu wenig Läufer vom SVG!
Beim „15. Marathon du Vignoble d'Alsace" war diesmal nur eine kleine Gruppe vom SVG Lauftreff vertreten. Von sieben gemeldeten Teilnehmern konnten leider nur fünf auf die Reise gehen (Peter, Karin, Sigi, Erna und Angelina). Das hatte zwar den Vorteil, dass nur ein Auto benötigt wurde und die Abstimmung untereinander ganz pflegeleicht und kurz war, aber die vielen schönen Erlebnisse hätten wir gerne mit mehr Lauffreunden geteilt.
Am Anreise-Freitag begann das Tourismus-Programm mit einer zweistündigen Stadtbesichtigung in Baden-Baden, das ganz praktisch auf der Route liegt. Unsere Stadtführerin verschonte uns weitgehend mit Jahreszahlen, zeigte uns viele schöne Gassen und Plätze, und gab uns einen guten Überblick von den Römern über die Franzosen bis zu den Russen, die alle ihre Spuren rund um die Thermalquellen hinterliessen. Für's Casino waren das Outfit und die Reisekasse zwar nicht ganz ausreichend, aber es war noch Zeit übrig für eine zweite Stadtbesichtigung.
Nur eine halbe Stunde Fahrt auf die andere Rheinseite und schon waren wir mitten im Elsass in Haguenau. Der Stadtrundgang fiel etwas kürzer aus, Grund: ein Strassencafe stand im Weg, da kommt man ohne ein traditionelles Picon Biere einfach nicht durch...
Nach diesem Improvisations-Aperitiv und einem kurzen Shopping-Stopp an einer Chocolaterie dauerte es mit dem Auto nur noch zehn Minuten bis Niederschaeffolsheim ins Hotel „Au Boeuf Rouge". Zimmer beziehen, kurz aufbretzeln und los ging das fantastische 8-Gänge Menü, wieder mit vielen neuen kulinarischen Überraschungen und fünf verschiedenen Weinsorten auf Empfehlung der Sommeliere Anne. Einfach ein Genuss!
Samstag besichtigten wir die Haut-Koenigsbourg am Rande der Vogesen. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert, wurde im 15. Jahrhundert ausgebaut, im 30-jährigen Krieg zerstört und von Kaiser Wilhelm II aufwändig komplett restauriert (1900-1908) als das Elsass mal wieder deutsch war... seit 1919 ist es wieder französisch... also Augen auf bei der Immobilienwahl. Dafür ist die Lage auf dem Berg und die Aussicht über die Vogesen und das Rheintal bis Colmar absolut fantastisch!Unterhalb der Königsburg liegt der Jardin des Papillons, eine kleine, interessante Anlage mit einem großen Gewächshaus und exotischen Schmetterlingen von klein bis groß. Es ist schon ein Erlebnis, wenn plötzlich ein Riesenschmetterling mit 15 cm Flügelspannweite am T-Shirt hängt.
Auf dem Rückweg nach Dorlisheim zum Marathonstützpunkt „Le Dormeur", einem kleinen Hotel mit dem Restaurant „s'Dorf Stuebel" war noch eine kleine Stadtbesichtung fällig (aller guten Dinge sind drei): in Ribeauvillé entdeckten wir eine urgemütliche Altstadt mit Fachwerkhäusern und ganz besonderem Flair. Es gab viel zu entdecken und es gab sogar neue Schuhe „to go" für Sigi. Seine geliebten Bürotreter hielten die vielen Stadtbesichtigungen einfach nicht aus und mussten im Elsass bleiben.
Sonntag = Lauftag und laut Wettervorhersage sollten es 24 Grad bei wechselnder Bewölkung sein, eigentlich ganz ok für einen Halbmarathon ohne Rekordzwang. Aber es regnete in der Nacht lang und heftig, von der Bewölkung am Morgen keine Spur und es waren wärmere 24 Grad als angesagt. Das bedeutete Saunaverhältnisse auf der feuchten Laufstrecke in den Weinbergen. Zehn Meter nach dem Start waren wir bereits durchgeschwitzt und die kulinarischen, sowie sportlichen Verpflegungsstationen lebensrettend.Aber die Stimmung, wie jedes Jahr: top.Nur fröhliche, gut gelaunte Läufer und bei unserer mittlerweile vierten Teilnahme haben wir etliche Gleichgesinnte wieder begrüßen können... und wir wurden - dank bayrischem Laufoutfit - ebenso wiedererkannt („ah, die Schweizer", „oh, die Tiroler").
Nach 3 Stunden und 45 Minuten liefen wir gemeinsam ins Ziel am Place de Liberté in Molsheim. Wer jetzt glaubt, das wäre ja ganz entspannt für 21km, der kann sich nächstes Jahr gerne selbst überzeugen, wie anstrengend das ist: sechs Verpflegungsstationen mit elsässischen Spezialitäten, passenden Weinen/Cremant und Livemusik muss man erst mal schaffen!
Die Abschlussparty auf dem Markplatz hatte auch diesmal ihre Wirkung nicht verfehlt: sitzenbleiben und feiern, bis der letzte Shuttlebus weg war. Kein Problem, die 3 km Fußmarsch zum Hotel bewältigten wir routiniert und sie sorgten auch für einen gesunden Appetit im S'Dorfstuebl.
Nach dem Frühstück am Montag ging es noch schnell zum Weingut bzw. ins Einkaufszentrum an die Käsetheke und dann ab nach Hause. Schön war's wieder! Wer ist nächstes Jahr dabei? (Bericht Peter Kopetzki, Fotos Karin Ebenbeck)