Turnen und Leichtathletik
Durch die Initiative von Karl Fortner wurde sofort mit Gründung des Vereins die Errichtung einer Turnabteilung verbunden. Diese Turnabteilung war aber nicht von der Leichtathletik innerhalb des Vereins zu trennen, da sämtliche Turner auch zugleich an den Leichtathletikwettkämpfen teilnahmen.
Während der Fünfkampf der Turner und Turnerinnen Barren, Reck, Pferd, Bockspringen und Bodenturnen umfasste, gehörte zur damaligen Leichtathletik Laufen, Kugelstoßen und der Weitsprung.
Nach der Anschaffung der Geräte war es die unermüdliche Tätigkeit von Karl Fortner, die Turnabteilung aufzubauen. Bereits in der ersten Hälfte des Jahres 1949 konnte mit dem Training begonnen werden. Die Turner zeigten zum ersten Mal bei der Weihnachtsfeier am 26. 12.49 ihr Können. In noch größerem Ausmaß und zum Erstaunen aller Zuschauer zeigte sich die gesamte Turnriege des SVG anlässlich des Abturnens zur Sportplatzeinweihung am 17. Juni 1951 auf dem Sportplatz.
Die Heranbildung weiterer Jugendgruppen im Turn- und Leichtathletikbereich führte immer wieder zu vereinsinternen Schauturnen, mit denen jede Festlichkeit innerhalb des SVG bereichert wurde. So war im Rahmen der Weihnachtsfeier 1951 ein großes Schauturnen aller vorhandenen Gruppen im Gscheidersaal, vor dem sich die Akteure zu einem Erinnerungsfoto stellten.
Teilnahme an Wettkämpfen
Zum ersten Mal nahm die Turnriege des SVG am 14. Juni 1953 am Bezirks-Jugend-Turnfest in Vohburg teil und hinterließ mit ausgezeichneten Platzierungen einen außer-ordentlich guten Eindruck. Bei diesem Turnfest konnte ein 2., 3., 7., 10. und 12. Platz neben weiteren im Rahmen der Größenordnung guten Platzierungen erreicht werden. Bei allen weiteren Wettkämpfen waren es besonders die Jugend und gerade die Mädchen, die sehr gute Leistungen erzielten, was letztlich bei der Größe des Ortes und des Vereins eine mehr als seltene Erscheinung war. Vergleichbare Leistungen brachten nur noch Vereine aus Märkten und Städten.
Einen noch größeren Erfolg erzielte aber diese Sportgruppe innerhalb des SVG mit ihrer Teilnahme bei Leichtathletikwettkämpfen. So wurde am 15. August 1954 bei den Hallertauer Meisterschaften nicht nur Leni Albrecht als Vertreterin des SVG im Dreikampf Meisterin, sondern es wurden bei allen teilnehmenden Wettkämpfen ausgezeichnete Leistungen erbracht. Bei den 14- bis 16jährigen Mädchen konnte der SVG gleich die ersten drei Plätze für sich behaupten.
Um diesen Bereich des SVG nahm sich vor allem das Ehepaar Fortner an, die die Ausbildung in allen Bereichen durchführten, und darüber hinaus Paul Raster, der als Turnwart mit seinen Senioren sehr schöne Erfolge erzielen konnte.
Der gesamte Turnbereich hatte bereits in den Jahren 1956 und 1957 Nachwuchssorgen. Nach dem Tode von Hauptlehrer Fortner und dem Wegzug seiner Frau zerfiel die Mädchengruppe der Turnabteilung. Unter Paul Raster wurde die Männerabteilung der Turner noch weitergeführt, die aber dann ebenfalls am Nachwuchsmangel in den Jahren 1958/59 aufgelöst worden war.
Diese erfolgreiche Sparte des SV Geroldshausen stellt trotz der nur kurzen Zeit der Funktionsfähigkeit eine Besonderheit dar, auf die nur wenige Vereine verweisen können.