Deutliche Niederlage im Spitzenspiel

21. Apr
2013

Der SV Geroldshausen verliert beim 1:6 (1:1) bei der Bezirksligareserve in Jetzendorf nicht nur drei wichtige Punkte, sondern auch Torhüter Florian Drexler aufgrund einer Roten Karte. Dabei war der SVG sogar dank starker erster 40 Minuten in Führung gelegen.

 

Mit einer kräftigen Portion Rückenwind und einer starken Serie von zehn ungeschlagenen Spielen am Stück waren die grün-weißen Jungs nach Jetzendorf gereist. Das letzte i-Tüpfelchen Motivation sollte der hart erkämpfte 1:0 Arbeitssieg über den TSV Au vom letzten Donnerstag sein. Mit einem Sieg in Jetzendorf konnte man auf den Relegationsplatz springen. Jedoch fiel Neuzugang Marico Oberhardt kurzfristig wegen einer Adduktorenzerrung aus.

Das Spiel begann für die Gäste durchaus ordentlich. In einer temporeichen Anfangsphase wurde teils schneller und kombinationssicherer Fußball gezeigt. Die erste klare Torchance der Partie hatte dann auch der SVG in Person von Michael Beer, der aus spitzem Winkel am Jetzendorfer Schlussmann scheiterte. In dieser Phase wurde auch ein Kopfballtor von Daniel Petz zu Recht nicht anerkannt, da er zuvor den gegnerischen Torhüter attackiert hatte. Geroldshausen kam immer stärker in die Partie, wichtige Zweikämpfe im Mittelfeld wurden gewonnen. Und so gingen die Grün-Weißen nach 25 Minuten auch nicht unverdient in Führung. Roman Kronawitter attackierte den gegnerischen Torhüter, der den Ball nicht weit genug klären konnte, sodass Stefan Zehentmeier aus 25 Metern mit einem satten Schuss zur Führung für die Gäste treffen konnte. Dieses druckvolle Spiel mit rasantem Tempo konnte der SVG jedoch nur noch 10 Minuten weiter mitgehen. Danach ließ man sich zu weit nach hinten fallen. Dem Gegner wurde Raum und Platz gelassen, sein Spiel aufzuziehen. In der 40. Spielminute sollte dann eine –wenn nicht die- Schlüsselszene dieses Spitzenspiels seinen Lauf nehmen. Mehrere Zweikämpfe im Mittelfeld wurden verloren, der Ball auf den Jetzendorfer Mittelstürmer durchgesteckt, der frei vor Torwart Florian Drexler auftauchte. Jedoch war der Torwart schneller am Ball und klärte diesen mit einer Grätsche in Richtung Seitenaus. Aufgrund eines lauten Schreis des gegnerischen Stürmers, der im Laufe des Tages noch zugeben sollte, keineswegs gefoult worden zu sein, entschied der bis dahin gut und souverän leitende Schiedsrichter unverständlicherweise auf Strafstoß und Gelb. Diesen unberechtigten Elfmeter konnte Jetzendorf verwandeln. Somit ging es mit einem 1:1 in die Kabinen.

Den Start in den zweiten Durchgang jedoch verpasste der SVG komplett. Der bezirksligaerfahrene Linksaußen des TSV Jetzendorf, der nach einer Verletzungspause Spielpraxis in der Reserve sammeln sollte, spielte die Abwehrreihe der Grün-Weißen nun das eine oder andere Mal schwindlig. In der 49. Spielminute tauchte der eben genannte Linksaußen frei vor dem Tor auf, Drexler konnte den Ball an den Pfosten lenken, jedoch war keiner der Abwehrspieler so gedankenschnell wie der Mittelstürmer des TSV, der den Abpraller zur Führung für die Heimmannschaft nutzen konnte. 5 Minuten später das gleiche Bild, Schlafmützigkeit in der SVG-Elf, der Linksaußen frei durch, passt nach innen, der Ball wird abgefälscht und fällt dem Mittelstürmer vor die Füße, der nur noch einzuschieben braucht. Trainer Naim Vitija versuchte noch einmal alles, wechselte sich selbst ein und stellte Matthias Förch auf Rechtsaußen. Aber auch diese Maßnahme brachte nicht die gewünschte Wirkung. Der SVG wurde in dieser zweiten Hälfte nun von einer spritzigen, mit einigen klasse Fußballern ausgestatteten Elf der Jetzendorfer gejagt. Wieder wurde der Mittelstürmer freigespielt, dieses Mal kam er vor Torhüter Drexler an den Ball und wurde von diesem regelwidrig von den Beinen geholt. Der Schiedsrichter entschied sich, die Anweisung des DFB-Schiedsrichter-Ausschusses, der für einen Torhüter bei derartigen Situationen, in denen er fahrlässig zu spät kommt und den Angreifer von den Beinen holt, eine gelbe Karte als ausreichend ansieht, zu ignorieren und im Rahmen der sinnvollen Dreifach-Bestrafung auf den Elfmeterpunkt und Rot zu zeigen, was eine Sperre nach sich ziehen wird. Roman Kronawitter zog daraufhin die Torwarthandschuhe an, hätte den fälligen Elfmeter sogar beinahe abwehren können, konnte aber das 1:4 auch nicht verhindern. In den noch ausstehenden 25 Minuten kam die Jetzendorfer Offensive bei immer geringer werdender Gegenwehr des SVG, dem die Unterzahl und das schwere Spiel von Donnerstagabend in den Knochen steckte, noch zu einem fünften und sechsten Treffer.

Der SV Geroldshausen sollte die verkorkste zweite Halbzeit in Jetzendorf abhaken und sich nun darauf konzentrieren, in den verbleibenden fünf Spielen die bestmögliche Anzahl an Punkten zu holen.

SpVgg Langenbruck II 0:0 SVG II

(FD)