Reisebericht Kilimajaro Teil 3 Ankunft / Tagesberichterstatterin Petra Tschöke

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Nach einem reibungslosen Flug landen wir am Donnerstag, dem 09.02.2012 (Tag 2) um 6 Uhr Ortszeit in Adis Abeba, das ist 4 Uhr MWZ. Wir haben also 2 Stunden Zeitverschiebung. Hier warten wir im Innerafrikanischen Teil des Flughafens 4 Stunden auf unseren Weiterflug zum Kilimandscharo Airport. Dieser Teil des Flughafens hat mit einem modernen Airport, wie wir ihn kennen, nicht viel zu tun. Man könnte fast meinen, man ist auf einem Basar. Dazu ein paar Plastikstühle in Reihen aufgestellt und eine Sitzecke aus alten Polstermöbeln..

In einer Ecke sitzt eine sehr schöne Äthiopierin und röstet Kaffee. Uns fällt auf, dass die vielen anwesenden Äthiopier(innen) alle eine besondere Hautfarbe haben, wie aus Bronze, mit einem unübersehbaren Arabischen Einschlag. Zudem sind alle sehr groß und schlank, wirklich schöne und stolze Menschen.

Hermann möchte diese Menschen am liebsten alle fotografieren, was aber nicht so einfach ist, weil es den Leuten nicht gefällt, wenn er ihnen die Kamera direkt vors Gesicht hält.

Da der Flughafen auf über 2200 Metern Höhe liegt können wir uns schon mal an die Höhenluft gewöhnen - das kann sicher nicht schaden. Eva strickt weiter an Ihren Gipfelsocken und Uschi zieht nach 2 Stunden Afrika endlich mal die lange ‚No stink Unterhose’ aus. Ansonsten dösen die Meisten vor sich hin, da außer Petra und Uschi im Flugzeug niemand geschlafen hat.

Um 10:15 Uhr Ortszeit haben wir endlich unseren Anschlussflug zum Kili. Aber auch für diese relativ kurze Strecke kommen wir nicht ohne eine Zwischenlandung - in Mombassa (Kenia) – aus, so dass wir über 4 Stunden für den Flug brauchen. Aussteigen ist nicht. Ob Ihnen der Sprit ausgegangen ist? Viel wird wohl nicht getankt in Afrika – wie wir noch sehen werden.

Letztendlich landen wir dann doch in Tansania, am Kilimandscharo Airport. Es hat 33 Grad als wir vom Flugzeug in das Terminal gehen. Hier gibt es etwas Stress wegen Visum und Zoll, sowie Passkontrolle, so dass unser Gepäck längst da ist, als wir zu den Bändern kommen. Am Ausgang des Flughafens werden wir schon von einem Guide empfangen, der uns zu einem klapprigen Bus lotst. Hier hören wir zum ersten mal das ‚ Pole Pole’ (langsam, langsam), das uns die nächsten Tage begleiten soll. Das Gepäck durchs Fenster in den Bus geworfen, eingestiegen und schon geht es los.

Ankunft Busfahrt
Mit diesem Bus ging’s ins Hotel

Die Busfahrt dauert eine knappe Stunde. Und das obwohl die Tankuhr auf Reserve steht und der Fahrer unterwegs an einer Tankstelle einen Zwischenstopp einlegt, um sage und schreibe 4 Liter zu tanken, und wir trotzdem ohne Schieben unser Ziel erreichen werden. Während der Fahrt sehen wir unseren Berg schon immer auf der linken Seite. Er wirkt gar nicht so weit und hoch.

Wir fahren durch das quirlige Moshi (150 Tausend Einwohner), das mit einer Stadt unserer Prägung aber auch gar nichts zu tun hat. Eine bunte Ansammlung von Hütten, Baracken, Häusern, Rohbauten und Ruinen viele Frauen nähen auf den Straßen vor den Häusern. Die Hauptstraße geteert, ansonsten Schotterpisten.

Kurz vor dem Erreichen unseres Hotels erreichen wir eine Bahnstrecke, an der wir die letzten paar Kilometer entlang fahren. Diese Bahnstrecke stammt noch aus der Deutschen Kolonialzeit. (Tansania, das damals Tanganika hieß, war 27 Jahre lang deutsche Kolonie (bis 1918), bekannt als ‚Deutsch Ostafrika’). Die Kolonialherren haben damals diese Bahnlinie gebaut, als Verbindung von Dar es Salam am Indischen Ozean über Moshi nach Arusha. Tatsächlich ist aber nie ein Zug auf der Strecke gefahren. Heute wird das Gleis als gut frequentierter Fußweg benutzt, wir machen das ja mittlerweile auch so, bei vielen Geh- und Radwegen auf alten Bahntrassen. Die Tansanier lassen aber die Gleise stehen. Sogar die alten Schranken stehen noch da.

Man wundert sich, dass sie die die Schienen noch nicht abmontiert haben, da sie doch sonst alles gebrauchen und verwerten können, sogar alte Blechdosen und Plastiktüten.

Am Ende der Teerstraße fahren wir noch 1 Kilometer über eine 8 spurige Sandpiste, auf der die eigentliche Linksverkehrsregel in Tansania wohl aufgehoben ist, denn jeder fährt dort, wo die Schlaglöcher grade nicht so tief sind, dass das Auto darin versinkt, 8 spurig in alle Richtungen, wild durcheinander. Klappt aber trotzdem irgendwie.

Obwohl durch den roten Staub alles mit einer dicken Schicht bedeckt ist, gibt es doch Schilder mit der Aufschrift Super Car Wash’.

Kili Bier
Kili-Bier – gebraut nach dem Tansanischen Reinheitsgebot?

Plötzlich sind wir anscheinend da, denn ein großes eisernes Tor öffnet sich und wir fahren in eine Hotelanlage. Nach 26 Stunden sind wir erst mal am Ziel angekommen. Ein Hotelangestellter empfängt uns. Wir laden aus, ‚Pole, Pole’ natürlich und nehmen unsere Zimmerschlüssel in Empfang.

Zum Auspacken haben wir nur kurz Zeit, denn schon wird uns unser ‚Bergguide’ angekündigt, der uns auf die Tour zum Gipfel vorbereiten soll. Dieser stellt sich als Franki vor und sagt erst einmal‚ „Call me Scherzkeks“. Ein Name der zu ihm passt, wie sich noch herausstellen soll. Ein Typ wie Eddy Muphy, nicht nur vom Aussehen her. Seinen ‚Assistant Guide’ stellt er als Larraa vor.

Franki erzählt uns kurz wie das Programm für den morgigen Tag aussehen soll und worauf es die nächsten Tage am Berg so ankommen wird. Er bittet uns, keine Namen zu nennen, da er sich diese doch nicht merken kann. Als Uschi jedoch sagt, dass wir ein ‚Sports Club’ wären und ich der Präsident, nennt er mich fortan nur noch ‚Mr. President’ und Eva ‚President‘s Daugter’.

Bevor Georg noch eine Runde ‚Kilimanjaro Bier’ organisiert, die wir uns zur Einstimmung gleich mal schmecken lassen, hat Uschi noch eine wichtige Frage an Scherzkeks. Denn die Erinnerung an die im Zug vergessene Isomatte und die Furcht vor hartem Steinboden kann sie nicht ganz verbergen. Ob Franki sie ganz beruhigt hat mit seiner Antwort, wissen wir nicht, doch er versichert ihr, dass sie eine bekommen wird. Danach geht es zum ‚Dinner Buffet’.

Nach dem Abendessen sitzen wir noch gemütlich zusammen und motivieren uns gegenseitig für den Aufstieg auf den Kili. Wir sehen den Berg vor uns und es ist doch sehr beeindruckend. So manchem von uns wird erst jetzt so richtig bewusst, worauf wir uns da einlassen haben. In dieser Nacht versuchen wir bald einzuschlafen, was aber nicht ganz einfach ist, da eine Gruppe, die gerade erst vom Berg heruntergekommen ist ordentlich laut feiert. Wir haben aber Verständnis dafür und nehmen uns vor:

Nächste Woche feiern wir, aber noch lauter!

Fortsetzung folgt

26. Februar 2012

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