Laufreise Florenz 22. - 26.11.2019

..die 2.Laufreise  - ein weiteres Highlight in 2019

14. Dez
2019

Nachdem unser Santa Klaus sich an seinem letzten runden Geburtstag gewünscht hatte, dass viele seiner Gäste mit ihm noch einmal Marathon laufen sollten, wurde Florenz als Ziel gewählt. Die Strecke hat keine größere Steigungen und Ende November ist auch keine Hitzeschlacht zu erwarten. Nicht schlecht für Einsteiger, deren wir 4 dabei hatten. Nach intensiven und anstrengenden Trainingswochen brachen dann 10 Läufer und 5 Supporter am Freitag, den 22.11. früh am Morgen gen Florenz auf. Die Fahrt in den Süden verlief sehr entspannt, da die Autobahnen wie für uns freigeräumt waren.

IMG 1000neuKaum hatten wir aber die Stadtgrenze von Florenz überquert, war es damit vorbei und wir befanden uns mitten im italienischen Verkehrsnahkampf, Roller kamen von allen Seiten und fuhren an uns vorbei wie sie gerade Lust hatten, fast hätten wir den Verlust eines Seitenspiegels beklagen müssen, zum Glück war der des Gegners höher als bei uns angebracht.

Nachdem wir uns im Hotel kurz frisch gemacht hatten begaben wir uns zu Marathonmesse, die nur ca. 10 Minuten von unserem Hotel entfernt war. Bei Startunterlagen gab es keine Probleme und so konnten uns dann noch etwas umschauen. Unsere Gruppe stach aus der Masse heraus, so wurden wir mehrfach abgelichtet und konnten das eine oder andere Geschenk ergattern. Für den Abend hatten wir in der Trattoria La Casalinga einen Tisch reserviert und nutzen den Weg dorthin um die erste Sehenswürdigkeit zu bestaunen, nämlich die wunderschönen Ponte Vecchio. Seit 1345 ist dieser geniale Brückenbau unverändert: Kleine Läden in mehreren Stockwerken hängen seitlich über dem Fluss, der Eingang befindet sich jeweils auf der Brücke. Das war praktisch, denn einst waren hier die Schlachter und Gerber ansässig, die ihren stinkenden Abfall gleich im Arno versenkten. Das hat den Stadtvätern nicht gefallen und sie erließen eine Verordnung, so dass heute ausschließlich glitzernd-leuchtende Schmuck- und Andenkenläden der höchsten Preiskategorie zu finden sind.

Auf dem Rückweg nach einem sehr guten Abendessen steuerten wir noch das Zentrum von Florenz an und bewunderten die historischen Plätze und Bauwerke in abendlicher Beleuchtung, wie die Piazza della Signori mit dem Palazzo Vecchio, die Piazza della Repubblica mit Triumphbogen und natürlich der Piazza del Duomo mit dem Duomo (Dom) und Campanile (eigenständiger Glockenturm).

Der Samstag stand dann komplett im Zeichen der Kultur.

Melanie und Michael hatten sich noch kurzfristig Tickets für die Galleria degli Uffizi beschafft und waren erst wieder beim Abendessen zu sehen. Dazwischen haben sie in den Uffizi eine der ältesten und umfangreichsten Kunstsammlungen der Welt mit fast 2000 Meisterwerken inhaliert. Der Rest der Gruppe hat sich weiter aufgeteilt, die einen haben die Domkuppel bestiegen und die anderen waren in der Galleria dell'Accademica mit der umfangreichsten Skulpturen-Sammlung Michelangelos inklusive des Orginal seines kolossalen Davids.

Zur Stärkung suchten wir dann noch den Mercato Centrale di San Lorenzo auf. Auf der ersten Ebene ist hier alles für den täglichen Bedarf zu finden, ob Fisch oder Fleisch, Gemüse oder Pilze, Brot, Nudeln , Wein , usw. Die zweite Ebene hat dann die Qualität einer Fressmeile, wo jeder von uns allen etwas Leckeres gefunden hat.

Der Tag des Marathons begann mit einem ausgiebigen Frühstück und dem Gruppenfoto vor dem Lauf. Da unser Hotel nur 15 Minuten vom Startpunkt entfernt ist, begaben wir uns gut 30 Minuten vor dem Start auf den Weg. Vorher muss die Lauftreffchefin unseren Klaus noch überzeugen, dass seine Birkenstocksandalen wohl nicht das rechte Schuhwerk für 42 km sind.

Unsere Marathon Neulinge Miriam, Michael , Petra und Siggi bestaunten wie Massen von Läufern sich wie bei einem Sternmarsch Richtung Start bewegten, die Meisten mit dem blauen Plastiküberhang bekleidet, der vor Wind und Regenschützen sollte und vorsorglich dem ‚Marathon Bag' beigefügt war. Aber wir hatten keinen Regen, sondern die Sonne schien und hat uns am Anfang begleitet. Da wir in einem hinteren Startblock eingereiht wurden, hatten wir uns auf eine längere Wartezeit eingestellt, aber dann ging es ganz flott los und wir überquerten nach 6 Minuten bereits die Startlinie. Viele zogen an uns vorbei und wir mussten unsere Neulinge bremsen sich nicht mit reißen zu lassen. Michi und Siggi fanden schnell ihren Rhythmus und zogen etwas davon, der Rest blieb zusammen und rollte gleichmäßig dahin. Manche die uns am Anfang überholt hatten sahen wir später wieder.

Die Route führte uns vom Domplatz über Piazza San Marco in die Viale Matteotti wo eine erste Schleife eingebaut war um Kilometer zu machen. Danach ginges an der Festung Fortessa da Basso vorbei in den Parco delle Cascine, hier ging es hin und her bis wir 15km geschafft hatten. Der Park wurde im 16. Jahrhundert von einem Mitglied der Medici-Familie angelegt.

Die Medici (= Apotheker) waren quasi über Jahrhunderte die Berlusconis ihrer Zeit. Das erste Geld verdienten sie sich als Tuchhändler (Wolle), dann importierten sie Seide. Bezahlt wurde der Verkäufer der Seide, mit ‚Öl aus der Grabkammer von Jesus'. So und auf andere Weise machten sie viel Geld und gaben dem Papst sowie dem französischen und dem englischen König Kredite und wurden reicher und reicher. Sie sammelten die Kunst und errichteten großartige Gebäude in Florenz. Nebenbuhler wurden mit List und Tücke ausgeschaltet. So wurden Handwerker einfach besser bezahlt, damit sie nicht bei der Konkurrenz arbeiten konnten.

Bevor wir den Park verließen sind Hannelore und Bert, die nur einen Halben laufen wollten zurückgeblieben. Wir wechselten über den Arno und kehrten dann nach 18 km über die wunderschönen Ponte Vecchio wieder zurück, liefen das erste mal an den Arkaden der Uffizien vorbei und die nächste Brücke wieder über den Arno hinüber, dann die übernächste wieder zurück und wendeten wieder in Richtung Uffizien. Da wir aber auf einem Stadtkurs unterwegs waren, ist das gar nicht so aufgefallen, aber irgendwann hatte man auch durch die vielen Kurven die Orientierung verloren und wusste nicht mehr wo man war.

Kurz vor der Halbmarathon Marke wurden wir durch einen Pfiff aufgeschreckt und Ralf stand sofort in hab acht Stellung, er wusste sofort, dass es Hannelore war . Sie hatte uns von der anderen Seite des Arno entdeckt und wollte uns nur mal kurz grüßen. Inzwischen hatten wir auch die Nachricht erhalten, dass Hannelore und Bert jetzt doch einen Ganzen laufen wollten. Wir waren gespannt und auch etwas verwirrt.

Wir bogen dann Richtung der Basilica di Santa Croce, eine Kirche des Franziskanerordens ,deren Grundsteinlegung soll einer Legende zufolge 1294 von dem Hl. Franz von Assisi selbst vorgenommen worden sein und es befinden hier die Grabmäler von Machiavelli, Galileo Galilei, Michelangelo und Gioachino Rosini, sowie Gedenkstätten für viele andere berühmte Italiener.

Aber wir hatten keine Zeit, wir mussten wieder an den Arno und weiter, allen ging es noch gut. Kurz nach KM 25 schwenkten dann vom Arno nach Norden Richtung des Stadions des AC Florenz nahmen noch die eine oder andere Schleife mit, umrundeten das Stadion einmal hin und dann wieder zurück, überwanden die einzige wirkliche Steigung in Form einer Eisenbahnbrücke und hatten die 35 km geschafft, die Beine wurden schwerer, aber bisher alles ohne gesonderte Gehpausen. Nun ging es zum Domplatz nochmal über Piazza San Marco und die Startgrade in entgegengesetzter Richtung hinunter zum Palazzo Vecchio, dem alten Stadtparlament, der Mittelpunkt der weltlichen Macht des 14. Jahrhunderts von Florenz. Durch enge Gassen mit großflächigem Kopfsteinpflaster liefen wir nochmal an den Uffizien vorbei und zum letzten Mal an den Arno. In den Gassen waren wir nicht alleine , da inzwischen auch viele Touristen unterwegs waren, die sich über die vielen Läufer wunderten. Hier trafen wir auf Siggi, dessen Füße den vielen Kilometern Tribut doch zahlen mussten; wir beschlossen mit ihm die letzten beiden Kilometer zu gehen und dann die letzten paar hundert Meter gemeinsam als grüne SVG Wand ins Ziel zu laufen. Die Begeisterung im Ziel war riesig animierten das Publikum uns stürmisch zu begrüßen. Ralf musste dem italienischen Zielmoderator sofort ein Interview geben.

 Alle haben glücklich ihr Ziel Marathon geschafft. Bemerkenswert ist die Superzeit von Michi von 4:35 bei seinem ersten Marathon und das Phänomen Ralf nachdem totalen Trainingsausfall.

Hannelore und Bert waren dann doch nicht bis zu Ende (‚nur' 29 km) gelaufen und haben aber quasi die neue Renndistanz, nämlich den des neuen 2/3 Marathon etabliert. Wir rechnen fest damit dass diese Distanz bald in den internationalen Rennkalender mit aufgenommen wird.

Nach kurzem Pflegen und Erholen im Hotel kehrten wir dann noch im Cafe 501 Leppmeier und feierten unseren Erfolg ausgiebig.

Am Montag war dann noch etwas Sightseeing ( Älteste Apotheke der Welt, Piazzale Migelangelo, Weihnachtsmarkt der Basilica di Santa Croce, geschlossene Skulpturen Gärten, usw.) angesagt bzw. individuelles Erholen, Abarbeiten fehlender Punkte auf der to-do-Liste, Shopping, usw. Am Abend haben wir noch letztes Mal beim Italiener die schönen Tage ausklingen lassen.

Wir hatten tolles Wetter sowohl um Florenz kennen zu lernen als auch bei unserem Lauf. Das Hotel Adriatico war sehr günstig gelegen und wir konnten alles zu Fuß erreichen – zwar haben nicht alle haben den Kampf mit der Klimaanlage gewonnen ( permanent 26 Grad ).

Am Dienstag ging es dann wieder nach Hause, einige mussten zeitig starten da daheim Termine anstanden. Andere dagegen starteten noch ein Raubzug durch einen Supermarkt und nutzten die maximale Kapazität ihres Autos um es mit Olivenöl, Mehl, Limoncello, Pecorino, der nach Schaf schmeckt, Wildschweinsalami, Parmaschinken, Nudeln und vieles mehr mit zu füllen. Alle sind gut wieder daheim wieder angekommen und manche träumen schon von weiteren Laufreisen. (Bericht: Thomas Rausch /Bilder: Teilnehmer) 

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